Advent – Warten auf ein Wunder

Julia Onken, 28.11.2019

Julia Onken
Julia Onken

Die Adventszeit ist für einige eher ein Ärgernis und auch für Weihnachten fehlt jede Begeisterung. Sie wollen damit nichts zu tun haben, verurteilen die Festlichkeiten als schnödes Geschäft und verreisen am liebsten in ein Land, wo davon nichts zu spüren ist.

Andere indessen versetzt diese Zeit in eine eigenartige Vorfreude, sie erinnern sich an die Erlebnisse ihrer Kindertage, umgeben sich mit vielfältigem Glitzerglanz und können nicht genug davon bekommen, überall weihnächtliche Dekorationen anzubringen.

Wenn durch äussere Einflüsse heftige emotionale Reaktionen ausgelöst werden, lohnt es sich darüber nachzudenken, was da wohl dahinter stecken könnte. Das deutsche Wort „Abenteuer“ kommt von advenire, Advent, Ankunft. Es ist keine kirchliche Orientierung als Voraussetzung nötig, um die Kraft, die in den Bildern rund um Weihnachten schlummert, irgendwie zu erahnen. Advent ist die verschlüsselte Verheissung auf etwas Kommendes, eine neue Chance vielleicht, sich nochmals zu erproben. Die Sehnsucht nach einem neuen Anfang erhält Aufwind, wird belebt und eröffnet zukünftige Perspektiven, die geheime Wünsche beinhalten. Und damit steht die Welt offen und impliziert die Erlaubnis, auch vielleicht unter schwierigsten Lebensumständen einer bereits verblassten Hoffnung treu zu bleiben, alles wende sich doch noch zum Guten.  

So versetzt die Adventszeit die einen in eine spannungsvolle Wartezeit, sie erzeugt eine besondere Vorfreude, eine spezielle Wachheit, als ob sie auf der „Warte“ Ausschau hielten. Warten auf was? Vielleicht einfach darauf, dass irgendwann doch noch ein Wunder geschehe.

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