12 Kilo - eine runde Sache

Verena Lüthi, 02.01.2023

Verena Lüthi
Verena Lüthi

Prosit Neujahr!

mit dem glockenhellen Klang vom anstossenden Sektglas zum neuen Jahr wird in meinem Kopf gleichzeitig symbolisch der Vorsatz gepostet: Im nächsten Jahr nehme ich ab! Zehn Kilo – oh nein, der Einfachheit halber sagen wir zwölf, das ergibt pro Monat ein Kilo, eine runde Sache und dieses Mal klappt es – bestimmt! Was ist schon ein Kilo pro Monat – sollte man meinen.

Ich sehe schon, wie Sie die Augen verdrehen, «oh nein, Vorsätze, wer bitteschön nimmt sich heute noch einen Vorsatz! Das ist ausgelutscht, vorbei und von gestern!»

Falsch gedacht, Leute, Fakt ist: Alle sagen, sie nehmen sich keine Vorsätze zum neuen Jahr und alle machen es!

Warum gibt es sonst ab dem ersten Januar nur noch Werbung zu allen wahren und unwahren Möglichkeiten zum Abnehmen, für Fitness- oder Raucherentwöhnungsprogramme, Reiseangebote, Sprachkurse und so weiter und so weiter?

Die Werber reagieren doch nur auf unsere Vorsätze!

Es passt ja auch so schön in das noch jungfräuliche Jahr, dieses mit Wünschen und Vorsätzen zu bestücken, noch ist ja alles offen an diesem ersten von 365 Tagen. Ein leeres Buch, welches in 365 Tagen prall gefüllt mit Schönem und nicht so Schönem wieder zugeschlagen wird und in die mehr oder weniger lange Reihe der bisherigen ins Lebensregal gestellt wird, um wiederum ein neues Buch aufzuschlagen.

Es hat eben schon was mit dem noch leeren Buch. Ich liebe es zum Beispiel am Neujahrmorgen, vorzugsweise während ich dem Neujahrskonzert lausche, meine Termine in die neue Agenda zu übertragen und nehme praktisch so Besitz vom neuen Jahr indem ich anfange den Kalender mit meinem Leben zu füllen.

Und ja, ich habe noch eine altmodische Agenda A-4 gross mit jeweils einem Blatt für jeden Tag und dort mit diversen Spalten für Privates und Gechäftliches. Noch ist das Buch etwas steif, bleibt nicht einfach offen, die einzelnen Blätter kleben noch fast aneinander, riechen nach neu – ein bisschen wie das eben begonnene Jahr.

Am Ende wird es dann, gefüllt mit angehefteten Notizen, schon fast ein bisschen zerfleddert zugeschlagen und die ganze Geschichte fängt von vorne an. Vielleicht nehme ich mir dann ja zum Vorsatz, meine Agenda elektronisch zu führen – wer weiss? Allerdings dürfte das nur der Fall sein, wenn der diesjährige Vorsatz tatsächlich einmal Wirklichkeit geworden ist!

Verena Lüthi

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