Verena Lüthi, 28.01.2021
Seit Wochen kann man es täglich auf allen Sendern im TV sehen! Ein älterer Mensch sitzt bemasket und halbnackt auf einem Stuhl während ihm jemand eine Nadel in den Arm drückt, hoffend, dass der kostbare Saft, der da fliesst, vor Corona schützen wird. Wir wollten es genau wissen!
Interview mit Cécile Dalebroux
Liebe Cécile, Du hast dich mit
deinem Mann entschlossen, dich impfen zu lassen. Warum wolltet ihr das tun?
Mein Mann
und ich gehören altersmässig zur Risikogruppe. Wir haben uns sofort angemeldet
hauptsächlich in der Hoffnung in absehbarer Zeit wieder etwas mehr Freiheit und
vor allem Entspanntheit zu erlangen, aber auch aus Solidarität, denn je
mehr Menschen geimpft sind je höher sind die Chancen die sogenannte
Herdenimmunität zu erreichen.
Ich bin auch überzeugt, dass sich der Virus laufend weiter mutiert. Deshalb bin ich der Meinung, dass wir uns beeilen müssen, um nicht ewig den noch ziemlich unbekannten Mutationen hinterher zu hinken. Breit angelegte Impfkampagnen sind sicher ein guter Weg diese einzudämmen, bevor sie noch grösseren Schaden anrichten können.
Und jetzt habt Ihr Euch impfen
lassen?
Ja, es ist
vollbracht. Die erste Impfung Pfizer ist gemacht. Wir waren absolut beeindruckt
von der Organisation.
Wie ging das mit der Anmeldung?
Das Anmelden
über Internet ging sehr einfach und reibungslos auch für «Internet-Banausen».
Ein sehr gut strukturiertes Formular das mit ein paar einfachen Klicks Schritt
für Schritt ausgefüllt werden konnte und gleich bestätigt wurde. Hier will ich noch anfügen, dass wir vielleicht auch etwas Glück gehabt haben. Ich habe von Anderen gehört, die Stunden versuchten, sich anzumelden.
Dann hast Du den Termin bekommen,
wie ging es dann weiter?
Am Tag
vorher bekamen wir eine SMS mit dem Reminder für die Termine am Folgetag.
Am Impftag selber, wie lief der ab?
Schon am
Eingang Parkplatz wurden wir sehr freundlich empfangen und
eingewiesen von einigen Samaritern die Ihre Aufgaben sehr ernst nehmen und die
(alten) Leute sehr gut betreuen.
Drinnen bekamen wir am Check-in neue Masken und ein weiteres Formular zum Ausfüllen. Obwohl mein Mann Raymond seinen offiziellen Termin erst 70 Minuten später hatte als ich, konnten wir gleichzeitig und ohne Wartezeit zur Impfkabine gehen.
Die ganze Atmosphäre in der Halle war sehr ruhig, nirgends Hetze, kein Warten und kein Anstehen. Wir wurden sofort geimpft ohne auf die terminierte Zeit warten zu müssen.
Anschliessend 15 Minuten Ruhezeit und weiter ging es zum Check-out für den zweiten Impftermin in 3 Wochen. Zuhause angekommen hatten wir auch schon die Bestätigung per SMS für den nächsten Termin.
Wir waren nach rund 40 Minuten inklusive Ruhezeit wieder draussen.
Wurdet Ihr über mögliche Risiken und
Nebenwirklungen informiert?
Am Impfort
wurden wir nicht speziell auf Risiken aufmerksam gemacht, was etwas
erstaunlich ist. Andererseits wird offensichtlich erwartet, dass sich
die Leute vorgängig selber informieren. Es wird viel davon öffentlich
diskutiert und geschrieben.
Wir bekamen einen Fragebogen mit Fragen
über den eigenen aktuellen Gesundheitszustand, mit Unterschrift
zur Richtigkeit der Angaben (über aktuelle fieberhafte Erkrankungen; Blutgerinnungsstörung-
Medikamente; Immunschwäche. Probleme bei früheren Impfungen, Schwangerschaft;
und wenn man für die 2. Impfung da war, nach dem Verlauf der Ersten).
Bei Beschwerden innerhalt 72 Stunden wird empfohlen, sich beim Hausarzt zu melden.
Wie geht es Euch jetzt?
Im Moment
geht es uns beiden prima, ausser etwas Schmerzen am Impfarm.
Es ist vielleicht etwas früh für
diese Frage, aber würdest Du es wieder tun?
Ohne
grössere Nebenwirkungen würde ich mich auf jeden Fall wieder impfen
lassen, für meine Gesundheit und auch aus Solidarität. Impfungen haben weltweit
so viele Menschenleben gerettet und vielen ein besseres Leben ermöglicht,
da sind wohl eventuelle, kontrollierte Nebenwirkungen ein Pappenstil dagegen.
Lässt Du dich auch gegen Grippe
impfen?
Ja das
machen wir seit Jahren und hatten noch nie Nebenwirkungen, dafür aber keine
Grippe mehr. Ich kann nicht verstehen warum man gegen Impfungen sein kann.
Nachweislich sind damit grosse Pandemien unter Kontrolle gestoppt worden. Wir haben
mehrere Jahre auf dem afrikanischen Kontinent gelebt, dort käme es niemandem in
den Sinn nach Afrika zu reisen ohne zum Beispiel gegen das Gelbfieber oder
Pocken geimpft zu sein, abgesehen davon, würde man gar nicht erst ins Land gelassen
ohne diesen Nachweis.
Liebe Cécile, herzlichen Dank und ich wünsche Dir und Raymond alles Gute und geniesst eine Corona freie Zeit.