Editorial | Nach dem Lockdown...

Julia Onken, 28.05.2020

Julia Onken
Julia Onken

«Wenn ein Seemann nicht weiss, welches Ufer er ansteuern will, ist kein Wind der richtige.» Seneca

Nach dem Lockdown heisst es, sich wieder im Alltag zurück zu melden und eventuell Korrekturen, die eigentlich schön längst fällig gewesen wären, anzubringen. Viele wünschen sich so etwas wie einen Neuanfang, oder endlich ein Projekt auf die Beine zu stellen, das einem schon lange im Kopf herum geistert.

Kürzlich sagte mir eine Bekannte mit ziemlich leidendem Gemütsausdruck, sie möchte eben auch einmal ein Buch schreiben. Ich dachte, so blöd ist ja dieser Wunsch gar nicht und fragte nach, über was sie denn schreiben möchte. Da stockte sie, dachte lange nach und teilte mir dann mit, das sei eben das Problem, dass sie gar nicht wüsste, worüber sie schreiben könnte.

Oft weht der Wind aus verschiedenen Seiten, nicht selten gleichzeitig aus gegenteiliger Richtung.

Und dann wundern wir uns darüber und beklagen uns bei der besten Freundin, dass alles bockstill steht und wir nicht in der Lage sind, die Energie, die alles bewegt, für uns zu nutzen.

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