FSB Inside

Julia Onken, 19.09.2022

Julia Onken
Julia Onken

Es war ein guter Tag. Obwohl die Wetterprognose Regen und sogar heftige Gewitter voraussagte, war unsere Schiffsreise auf dem See nach Meersburg bis am Abend sonnendurchtränkt und wunderbar warm.

Doch schön der Reihe nach. Zuerst trafen sich das FSB-DozentInnen-Team am Morgen in der Brasserie Bahnhof Romanshorn bei Kaffee und Gipfeli, um uns auf das Treffen einzustimmen. Versammelten wir uns im Kursraum des FSB, die Lehrpersonen sassen brav auf den sonst von den Schülerinnen besetzten Stühlen.

Es war mir ein grosses Anliegen die Fahrtrichtung des FSB zu beschreiben, schliesslich bin ich im 9. Jahrzehnt angekommen, ich bin also quasi angezählt – mehr noch: ich bin auch bereit zu gehen. Jawohl, nicht mit gesengtem Haupt. Ich hatte ein reiches und erfülltes Leben! Immer noch mehr zu wollen, wäre vermessen und ich denke nicht daran. Ich bin zufrieden, so wie es ist.

Ich werde immer wieder gefragt, was denn aus dem FSB werde, wenn ich einmal nicht mehr bin. Wird der Betrieb dann eingestellt oder wer führt ihn weiter?

Das Frauenseminar ist nicht irgendeine Weiterbildungs-Institution, es ist etwas ganz Besonderes, und in der Schweizerischen Bildungslandschaft herausragend. Seit seiner Gründung blieben wir auf Kurs und hielten unserm Grundsatz die Treue:

  • Bildung für alle Frauen – unabhängig von Schul- und Berufsabschluss und Alter und finanziellen Möglichkeiten.
  • Vermittlung von Wissensinhalten gibt es ausschliesslich auf dem Hintergrund der eigenen Erfahrungsbiografie.
  • Lehrgänge sind zertifiziert bis zum eidg. Diplom oder Fachausweis.

Dieser Grundsatz wird getragen von der Sinnfindung für das eigene Leben, das letztlich darin mündet, sich selbst näher zu kommen, einen guten Selbstkontakt zu finden: «...denn wenn Du Dich selbst erkannt hast, erkennst Du Deine innerste Quelle».

Ich bin dabei, mein Haus zu bestellen. Das Frauenseminar wir auf jeden Fall weiterbestehen. Grossartige Lehrpersonen, die den Geist des FSB aufgesogen haben werden sich darum kümmern, dass die Lehrgänge weitergeführt werden. Zudem steht meine Tochter Maya bereit, um eines Tages das gesamte Frauenseminar unter ihre Fittiche zu nehmen und dafür zu sorgen, dass alles reibungslos weitergeführt wird.

Nachdem ich meine Zukunftsvision vorgestellt hatte, packten wir unsere sieben Sachen zusammen, um pünktlich unsere Schiffsreise nach Meersburg anzutreten.

Die vielen Gespräche auf dem Schiff, das Herumschlendern im bezaubernden Städtchen, gelegentlich unterbrochen vom Shoppingfieber und Halt im italienischen Eisparadies, hat uns gut getan.

Eines ist klar – nächstes Jahr gehen wir wieder auf Reise.

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