Frauen zurück an den Herd?

Barbara Gahler, 02.08.2017

123rf.com / Marko Kujavic
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Ja, natürlich gehören Frauen an den Herd. Nur welchen Herd sollen sich die Frauen zurückerobern? Sollen sie zurück zum kleinen Elektroherd im trauten Heim oder sollen sie den grossen Industriegasherd in der Marktwirtschaft bedienen? Die meisten Frauen kochen souverän an beiden Orten und wollen dies auch so beibehalten. Wenn nur der schweizerische Nationalgeist dies zulassen würde. Solange der Mutterschaftsurlaub in der Schweiz nur ein paar Wochen dauert und viele Arbeitgeber den frischgebackenen Vätern nur einen freien Tag gewähren, sieht es schlecht aus mit dem Kochen an mehreren Stellen. In den meisten Ländern Europas ist es inzwischen üblich, dass Frauen mit Kindern anspruchsvolle Berufe ausüben. Auch die Schweiz, die bis vor kurzem ein Hort des klassischen Familienmodells war, hat in den letzten Jahren deutlich aufgeholt. Deshalb wird es Zeit, dass die überalterten und ungesunden schweizerischen Standardrezepte neu aufgekocht werden.  Die nördlichen Länder Europas bieten diesbezüglich bekömmliche und erst noch pfannenfertige Rezepturen an, wie mehrere Monate Elternzeit und staatlich subventionierte Kinderbetreuung. Doch bei uns kochen die Töpfe schon über, wenn die Väter ein paar Tage Vaterschaftsurlaub fordern. Somit wärmt die Schweiz weiterhin ihr schwer verdauliches Süppchen auf,  welches wir Frauen auslöffeln dürfen.

Deshalb liebe Frauen, schwenkt eure Kochlöffel und geht zurück an den Herd. Denn nur, wenn ihr mitbrutzelt, könnt ihr erreichen, dass neue Konzepte und Regeln kreiert werden, die euren Wünschen entsprechen werden und welche dank eures Mitwirkens frauenfreundlicher sein werden.

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