VerenaLüthi, 04.11.2020
Wenn
es Zeit ist
zu
rennen,
zu
staunen,
kreativ
zu sein,
zu
lieben,
zu
teilen und
zu
spüren,
dann
bleibe ich -
hüpfe
mit der Zeit und
renne
gegen die Zeit,
stolpere,
gehe, tanze,
teile
Sorge und Liebe,
spüre
und erlebe.
Wenn
ich
Kinder
alt werden sehe,
selber
als Zerrbild vom
fleckigen
Spiegel blicke,
im
Ohr lautes Pfeifen
statt
Grillengezirpe,
meine
Erinnerungen mit
zittrigen
Händen streichle,
nicht
mehr riechend
Blumen
umarme,
wenn
die Beine
nicht
mehr tragen,
das
Auge nur noch
nach
innen schielt
kein
Ton mehr ins Ohr dringt,
wenn
meine Haut taub wird,
mein
Lebensbrot aufgezehrt,
jede
Stufe eine Hürde,
das
Leben zu Erinnerung wird -
dann
bin ich im eigenen Haus fremd,
von
dieser Welt aussortiert,
dem
Tag nicht mehr gewachsen,
allein
auf dem Perron zurückgeblieben,
um
nur noch dem abfahrenden
Zug
nachzusehen.
Wenn
die Farben der Welt verbleichen,
Pinsel
und Stift aus den Händen fallen,
wenn
nirgendwo mehr willkommen,
nur
noch als schwere Last empfunden –
dann,
dann
ist es Zeit zu gehen.