Sabine Baumgartner , 30.12.2021
Gestrandet
an einem weißen Strand
entlang
der zischende, singende Wellengang
strandete ich vor einem Jahr
mir war nicht klar wo ich war
durch brechenden, schrillen Sturm
in weitester Ferne ein kleiner Turm
das Boot kenterte in größter Not
alle Mitreisende außer mir tot
gespült an den weißen Sand
ich mich alleine wiederfand
die Insel größer und grün
sie zu erkunden – ich wäre zu kühn
ich lebe von Wasser und Frucht
bewege mich nicht aus meiner Bucht
blickeverloren in die weite Ferne
des Nachts, das einzige Licht, der Mond, die leuchtenden Sterne
der dunkle
Urwald lauert im Rücken
die eigenen Dämonen stets bedrücken
Einsamkeit kehrt Tag für Tag
doch niemand vernimmt meine bittere Klag
der Verzweiflung
sich zu ergeben
nur die Hoffnung hält mich am Leben.