Gespräch mit der Malerin Maria Palatini

Verena Lüthi, 28.01.2021

Verena Lüthi
Verena Lüthi

Frau Palatini, Auf Ihrer Webseite verkünden Sie «ich lebe malend». Gehört Malen zu Maria Palatini, wie die Mutter zum Kind?

Ja unbedingt, ich lebe malend. Malen gehört zu mir wie atmen, oder essen und trinken. Es ist meine Leidenschaft mit allem Drum & Dran und diese begleitet mich durch’s ganze Leben. Das Wort «Leiden» weist aber auch drauf hin, dass es nicht einfach so locker vom Hocker geht, sondern oft mit Selbstzweifel und Selbstkritik verbunden ist.

Wann haben Sie mit Malen begonnen?

Seit ich denken kann! Ich begann zu zeichnen und zu «mölele» als ich Blei- und Farbstifte in der Hand halten konnte, also vermutlich bevor ich richtig sprechen und gehen konnte.

Dann haben Sie Ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht?

Mein unbeschwertes Malen war irgendwann «verschüttet», wurde durch den Zeichenunterricht in der Schule in die Norm gebogen. Also machte ich eine Ausbildung zur medizinischen Laborantin und verdiente meine Brötchen zuerst am Kantonsspital St. Gallen.

Aber das hat sich dann geändert, oder? Irgendwann meldete sich meine innere Stimme wieder und ich folgte ihr, fing wieder an zu malen, wie ich es fühlte. Im Leben geht der Weg halt nicht immer geradeaus.

Dann kam der grosse, mutige Sprung ins kalte Wasser, sprich in die Selbstständigkeit mit Ihrer eigenen Galerie?

Genau, ich begann wieder zu malen und hängte die weisse Schürze an den Nagel. Diesen Entschluss habe ich nie bereut.

Sie haben Ihren eigenen Stil entwickelt, man braucht eigentlich keine Signatur mehr auf Ihren Bildern, man erkennt sie. Das war bestimmt ein langer Weg?

Ich bin Autodidaktin und mein Stil hat sich ganz langsam entwickelt ebenso die Frechheit der Bilder und der Humor. Die Stilentwicklung vergleiche ich mit der Handschrift. Es kommt einfach wie es kommen muss.

Als Betrachterin sehe ich die Motive sind aus dem Leben gegriffen, lassen mich schmunzeln, manchmal laut lachen. Wo und wie finden Sie Ihre Sujets?

Meine Motive sind immer menschlich. Da wo es «menschelet» da wird es interessant. Unsere Schwächen fordern mich heraus, Blumensträusse zu malen wäre mir zu langweilig.

Die Motive können manchmal auch etwas bösartig sein. Wenn der Bildbetrachter dann trotzdem lächelt dann fühle ich mich verstanden. Humor ist für mich so wichtig wie Pinsel, Farben und Leinwand.

Die Sujets finde ich durch den Titel. Zuerst ist der Titel da. Das ist der Urknall. Dann kommt die Phantasie ins Spiel und die Umsetzung.

Auf vielen Bildern sind Frauen in unterschiedlichen Situationen, wirken aber meist stark. Sind Frauen, das starke Geschlecht?

Aber sicher, Frauen sind das starke Geschlecht! Nicht körperlich eher im Verborgenen. In meinen Bildern sind sie auch weit in der Überzahl. Warum? Kann sein, weil sie «dekorativer» sind. Hüte, Kleider und Accessoires und das Spezielle jener «Belle époque», die mich so fasziniert. Es war eine sinnliche Zeit und dazu gehörte auch die Körperfülle der besseren «Mesdames». Die endlose und spannende Geschichte in der Beziehung zwischen Mann und Frau bietet so viel Stoff. Man beobachtet Eitelkeit, Einsamkeit, Zynismus in den Bildern, manchmal erkennt man sich sogar selbst.

Ihre Bilder kann man auch als Karten im Format A5 kaufen, kann man diese direkt bei Ihnen bestellen?

Ja gerne, die kann man direkt auf meiner Webseite bestellen.

Frau Palatini, ich danke Ihnen für das Gespräch und wünsche Ihnen weiterhin viel Freude und Erfolg mit Ihren Bildern. Ein paar davon haben wir auf dieser Seite eingefügt. Wer Lust für mehr hat, ein Besuch auf Ihrer Homepage lohnt sich www.maria-palatini.ch


Maria Palatini

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