Josef, der neue Mann

12.12.2016

123rf.com - Shao-Chun Wang
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Die Weihnachtsgeschichte hat Hochkonjunktur! Dabei ist die historische Ebene „es war einmal...“ völlig uninteressant. Viel spannender ist es, sich mit den einzelnen Figuren zu beschäftigen und zu fragen, mit welchen Charaktereigenschaften sie ausgerüstet sind. Zum Beispiel Josef. Er steht eher im Hintergrund, seine Funktionen werden kaum erwähnt. Dabei könnte er für neues männliches Rollenverständnis Modell stehen.

Eines Nachts erscheint ihm im Traum ein Engel, der zu ihm spricht, er solle seine Verlobte Maria zur Frau nehmen „..denn was in ihr gezeugt ist, das ist vom heiligen Geiste.“ Und nun geschah eine Meisterleistung, denn „als Josef erwacht war, tat er, wie ihm der Engel befohlen hatte.“ Dieser Mann folgte nicht der Logik und sagte, he, was habe ich damit zu tun, die Frau wurde vom heiligen Geist geschwängert und ich soll die Sache auslöffeln? Nein. Er setzt die Botschaft des Engels an oberste Stelle und folgt dem Befehl – ohne zu murren und zu knurren. Er denkt über seinen Traum nach, ist in einem innigen Selbstkontakt, verlässt sich auf die innere Stimme, die zu ihm spricht und setzt widerstandslos den Befehl um.

Was für ein Mann! Er folgte nicht seinem Verstand sondern setzte die Welt der Botschaften aus dem Unbewussten an erste Stelle und handelte danach. Davon könnte sich manch einer eine Scheibe abschneiden, vor allem jene Herren, die stets nur lukrative Gewinne, Machtbestreben und erhalten von Macht im Auge behalten und sämtliche Regungen, die aus der Tiefe des menschlichen Daseins aufsteigen, ignorieren, zurückdrängen und zum Schweigen verurteilen.

Es ist an der Zeit, dass Männer sich zwar ihres Verstandes bedienen aber immer in einem Einverständnis mit ihrem Gewissen handeln.

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