Julia Onken, 10.07.2021
Nein! Es ist nicht reine Glückssache, in einer Partnerschaft über Jahre miteinander gut auszukommen und die Liebe füreinander zu erhalten! Es gilt Bedingungen zu beachten, die es der Liebe ermöglichen, dass sie nicht nur bleiben kann, sondern sogar erblüht.
Im Gegenzug sind es toxische Beziehungs- und Denkmuster, die davor sorgen, dass sich die Liebe lautlos davonschleicht und sich dann schliesslich aus dem Staub macht.
Es lohnt sich, die wichtigsten Liebeskiller kennen zu lernen, um nicht in die Fallen tappen! Je mehr wir uns über seelische Gesetzmässigkeiten und Zusammenhänge klar werden, um so besser wird es uns gelingen, auch mit schwierigen Situationen konstruktiv oder vielleicht gar spielerisch umzugehen.
Anspruchshaltung:
Er oder sie muss mich glücklich machen
Es ist
ja durchaus verständlich, sich ein Leben auf einer sonnigen Spielwiese zu
wünschen, wo kein Wässerchen stete wohlige Zufriedenheit zu trüben vermag. Doch
das Leben schreibt in der Regel eine völlig andere Geschichte. Es sind Hürden,
Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen, die einen lebenslangen Lernprozess
in Gang setzen und nur einem Ziel verpflichtet sind, sich zu entfalten und zu
reifen. Deshalb sollte der aufregende Vorgang des sich Verliebens, als ein flüchtiges
Geschenk verstanden werden, das zum Auftakt zur finalen Masterarbeit einlädt,
nämlich der Kunst lieben zu lernen.
Jeder
ist für sein Glück selbst verantwortlich
Die
Partnerschaft ist kein Eintopfgericht „ich wasche Dir Deine Unterhosen und Du
musst mich dafür glücklich machen“. Wer stets den Partner oder die Partnerin
für das Gelingen der Beziehung verantwortlich macht, wird irgendwann die
Quittung erhalten indem die damit belastete Person die Nase voll hat, das
gesamte Verantwortungspaket nicht mehr schultern will und es einfach zurückgibt:
„Tschüss, das war‘s dann wohl.“
Der
gesunde Menschverstand kränkelt gelegentlich
Die
Sache mit dem sogenannten gesunden Menschenverstand ist verhängnisvoll. Oft
gründet er auf familiären, traditionellen oder kulturellen Werten, die einst
fraglos übernommen wurden. So fragt ein Mann seine Frau, weshalb sie jeweils
beim sonntäglichen Braten das vordere und das hintere Stück wegschneide. „Das
hat schon meine Mutter so gemacht“, antwortet sie. Er fragt die Schwiegermutter,
die ihm ebenfalls zur Antwort gab, das habe schon ihre Mutter so gemacht. Die
Grossmutter lebte glücklicherweise noch, so konnte er sie fragen, sie antwortete:
„Die Pfanne war zu klein“.
Um nicht in diese Falle hineinzugeraten und unsinnigen
Regeln und Werten hinterherzurennen, sollte man den eigenen Wertekanon kritisch unter
die Lupe zu nehmen und absurde, unlogische und unerklärliche Meinungen hinterfragen,
korrigieren oder in ganz schweren Fällen, sich von ihnen definitiv zu verabschieden.
Liebe Julia, herzlichen Dank. Wir freuen uns auf Deinen Vortrag am 1. September 2021 von 19.00 – 20.00 Uhr mit dem Thema „Liebe trotz Partnerschaft“.
Möchten Sie am Vortrag dabei sein?
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