Sonja Bruhin - Man muss Menschen mögen

Hier den Autorennamen eingeben, 06.10.2020

Sonja Bruhin
Sonja Bruhin

Sonja Bruhin

Dipl. psychologische Beraterin FSB
Anerkannte Beraterin SGfB
BERATUNGS-PUNKT

Liebe Sonja, wenn ich deine Webseite öffne, werde ich hochaktuell auf die Möglichkeit eines telefonischen Beratungsgesprächs wegen der Corona-Situation hingewiesen, bevor Du dich überhaupt vorstellst. Was sind das für Menschen, die sich wegen Corona bei dir melden?

Es sind Menschen, die durch diese Coronazeit verunsichert sind. Menschen, die nicht mehr wissen was und wem sie glauben wollen und sollen. Die Medien tragen leider mit ihrer Berichterstattung sehr viel zu dieser Verunsicherung bei.

Bekommst Du auch Anfragen von Menschen welche direkt von Corona betroffen sind?

Oh ja, zum Beispiel Menschen, die sich in Quarantäne begeben müssen. Denn wer in Quarantäne muss, darf nicht mit anderen Menschen in Kontakt kommen. Quarantäne bedeutet nämlich, dass man sich abgeschottet von anderen aufhält. Das ist dann schwierig, wenn diese Menschen mit der Familie, mit der Partnerin oder dem Partner in einer gemeinsamen Wohnung leben. Hier zeige ich Lösungen auf, wie man die 10-tägige Quarantäne möglich unbeschadet überstehen kann. Weitere Fragen sind z.B., wie man eine Familienfeier, eine Hochzeit oder einen Geburtstag feiert, ohne zum Hotspot zu werden. Die Fragen sind sehr vielfältig, das macht es aber auch spannend.

Dein Hinweis auf deiner Webseite «Man muss Menschen mögen», möchte ich abwandeln als Frage an dich: «Magst Du Menschen?»

Ja, ich mag Menschen, wenn sie ehrlich und authentisch sind. Wenn sie auch Schwächen zugeben oder sich eingestehen können, dass sie im Moment nicht mehr weiterkommen. Dann kann man gemeinsam individuelle und ressourcenorientierte Lösungen entwickeln.

Welches sind die Beratungs-Schwerpunkte?

Im Moment ist das die Corona-Krise in all seinen Facetten. Sei dies der gestresste Manager, der plötzlich sehr vieles im Homeoffice erledigen muss und keine Assistentin hat, die für ihn im normalen Arbeitsalltag vieles abnimmt. Sei es die Familie, die sehr gerne die Eltern im Ausland besuchen möchte, sich aber nach der Rückkehr in Quarantäne begeben muss. Sie wissen, dass die 10 Tage vom Arbeitgeber nicht bezahlt werden. Oder ältere Menschen, die kaum mehr Besuch bekommen und das soziale Umfeld fast von einem Tag zum anderen kaum mehr existiert.

Du bist Mitglied im Freiwilligencorps von CareLink, was bedeutet das?

Carelink leistet während und nach einem ausserordentlichen Ereignis organisatorische, praktische und psychosoziale Unterstützung. D.h., Carelink unterstützt Betroffene und Angehörige im Krisenfall mit einem geschulten und erfahrenen Careteam. Wir betreuen Menschen, die von einem Unglück betroffen sind psychologisch. Seit 2005 bin ich Mitglied des Freiwilligencorps.

Was bietest Du sonst noch an?

Ich habe mich auf kein Thema spezialisiert. Ich biete meine Unterstützung bei der Klärung einer Lebenssituation an. Meine Beratung ist Lösungs- und Ressourcenorientiert und soll Klarheit schaffen. So können wir gemeinsam passende Lösungen für das Anliegen entwickeln. Diese sollten dann eigenverantwortlich umgesetzt werden.

Du bietest ja auch Beratung im Bereich der beruflichen Veränderung an. Ist das nicht etwas, das für viele Menschen sehr aktuell wird, vor allem in dieser jetzigen Corona-Zeit?

Dieses Thema ist zentral und äusserst aktuell. Der (drohende) Verlust des Arbeitsplatzes ist für viele Menschen gerade in dieser Krisenzeit ein grosser Unsicherheitsfaktor. Dank meiner 11-jährigen RAV-Tätigkeit kann ich Stellensuchende kompetent beraten. Sei dies im optimieren des CV’s, dem Verfassen eines Motivationsschreibens, das Erwägen einer Neuorientierung. Ganz wichtig ist mir auch, die Motivation und den Eigenantrieb zu stärken.

Das Interview führte Verena Lüthi, Redaktion Julia Onken Online-Magazin

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