Theodora Kostyal, 03.03.2020
Rollende Sedimente
im Strom der Stille
von erwachenden Wellen
umflutet und gedreht
Seite um Seite
hier aufblitzendes Vertrauen
dort modrige Zweifel
schaukelnde Helle
und Dunkelheit
im Wechsel
im Flussbett
flimmern Gesichter
festgehalten
im Morast sturer Ansichten
in Verweigerung verkalkt
ich lausche
lang Gestorbene und
noch nicht Geborene
pulsieren in der Stille
wie in der Musik
unfähig sich zu berühren
da bloss durch Antasten
der gemeinsamen Sphäre
flüchtig verbunden -
frei
in endlos ausgedehnten Räumen
doch in freudigen Momenten
und im Leid der Jahrhunderte
gefangen
unsichtbar, stumm,
zwischen Welten
und Existenzen
ich spüre
Gedanken und Gefühle
gestalten durch
ihre schöpferische Kraft
fortwährend neue Gegenwart