Theodora Kostyal, 25.11.2019
Mit der Tageslast auf den Schultern
ging er nach Haus` - durchgefroren
von allen schon lange erwartet.
Kaum beim Ofen angekommen
wurde er vom Kleinsten angebettelt:
„Stimmt`s, wir gehen rodeln?“
Und er zog, ohne etwas zu essen,
seinen schweren Mantel wieder an
so stachen sie zusammen
in die frostige Umarmung
winterrauer Dunkelheit
scharf brannte die Kälte
auf der Haut
Dort, wo bereits die Nacht
das Strassenende verschlang
kauerte schemenhaft
im kargen Licht der
weissgemützten Lampen
ein geheimnisvolles Wesen:
Des verschneiten Hügels
glitzernder Rücken
Sie waren dort nicht allein
wie verwirrte Schneeflocken
vor offenen Mündern, stoben
Wortfetzen im Kindergeschrei
Die Kufen frisch geölt
zudem Vaters Gewicht hinten
flog ihr Schlitten
an allen vorbei am schnellsten
in der Mitte, im väterlichen Mantel
das Kind eingekuschelt und zufrieden
Derweil die Zukunft
im Schatten unsichtbar
am Laternenpfahl lehnte
deren Bedrohung noch
niemand ahnen konnte:
Der liebevolle Vater, nun voller Wärme
in später kommenden Sommern selbst
ein finsterer Schatten und voller Kälte