Zoff am Arbeitsplatz

Udo, 16.01.2017

Ich heisse Udo, bin 50 Jahre bin Abteilungsleiter, mit einem Stellvertreter, einem Mitarbeiter und einem Lehrling. Neben mir arbeiten noch zwei weitere Abteilungsleiter mit anderen Zuständigkeiten. Mein Stellvertreter regt mich auf, weil er die Arbeit verweigert. Er will nicht mit dem Lehrling arbeiten und ist auch nicht darum bemüht, die Maschinen korrekt zu bedienen. Damit meine ich, dass er zum Beispiel mit der Reinigungsmaschine über Bordsteine fährt und das defekte Gefährt einfach abstellt, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Ausserdem äussert er sich auch gegenüber Kunden, vor allem Frauen, abwertend.

Die Maschinen betriebsbereit zu halten ist für uns deswegen so wichtig, weil sie auch von Mitarbeitern der anderen Abteilungen benutzt werden. Die Leiter dieser Abteilungen haben sich bei mir über sein Verhalten beschwert. Ich habe ihn auf Grund dieser Vorkommnisse bei der Mitarbeiterbeurteilung in Sozialkompetenz als ungenügend eingestuft.

Mit meiner Mitarbeiterbeurteilung war mein Stellvertreter nicht einverstanden, sodass wir bei unserem oberersten Vorgesetzten zum Gespräch eingeladen wurden.

Wie soll ich mich verhalten? Vielen Dank für die Antwort.

Udo

 

Lieber Udo

Deine Situation am Arbeitsplatz ist für dich eine grosse Herausforderung, da du eine grosse Verantwortung für deine Abteilung wie auch für deine Mitarbeitenden hast.

Das Verhalten deines Stellvertreters entspricht nicht deinen Vorstellungen, die du hast für diese Funktion, sowohl was den Umgang mit den Geräten als auch den Umgang mit den Kunden betrifft. Zudem belastet das Verhalten deines Stellvertreters auch die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen.

Hier sind zwei Problemebenen erkennbar. Einmal eine faktische, die sich gut belegen lässt, wie zum Beispiel mangelhafte Wartung von Maschinen, und dann eine, die sehr viel mehr mit der Einstellung Deines Mitarbeiters zu tun, hat wie z.B. Abwertung von Frauen, die vielleicht mehr zwischen den Zeilen stattfindet und auf Deiner subjektiven Wahnehmung beruht. Somit ist bei einer Aussprache zu beachten, dass vor allem die belegbaren Fakten besprochen werden. Und was die von Dir beschriebene mangelhafte Sozialkompetenz betrifft, so wäre es sicher förderlich, Deine Vorstellungen des Umgangs mit anderen einfach mal als wünschenswert zu formulieren.

Vielleicht benötigt es mehrere Gespräche - wofür wir Dir viel Erfolg wünschen

Silvia und Christine

Psychologische Beraterinnen in Ausbildung

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