Barbara Gasser, 10.12.2018
Äs isch Mäntig und ig trinke bi mire Muetter äs Gaffee. Sie het wiedereinisch äs Projekt. Um was das äs geit, heit si mir am Telefon nid wöuä säge.
Mi Muetter isch jetzt über Achzgi und het immer wieder Projekt und usgfaunigi Geburtstagswünsch. So het sie am Bahndamm, dört wo dr Tannlihag „Zahnlückene“ het gha, nöii chlini Böimli gsetzt. Zum Geburtstag het sie sich ä Tandemflug vo mir lo organiesiere und isch de ab dr Rigi gleitet und wenn si cha nimt sie Ifluss, dass ou ir Gmeind Soloarpanell uf d Dächer monitert wärde.
Was isch äs äch das mou?
Sie leit mir ä vergilbte, driisgjährige Artikel us äm Brüggebur näbes Gaffeetassli und seit: „I wünsche mir, dass dä Artikel nid vergässe wird.“ – Okeee…, i hocke do wie dr buchstäblich gkläpft Aff und weiss gar nid was säge.“Lis mou.“ I lise dr Artikel einisch, zwöimou – är isch chli philosophisch gschribe. Aber äntlich ha ou ig begriffe, was dr Herr Weizsäcke do ausseit. „Freiwillige Selbstbeschränkung“ isch dr Titel. Was i Gottes Name mach i drmit?
Was do steit isch hochaktuell, lueget sälber:
„Wir vom sogenannten Westen haben den technologischen Koloss geschaffen und auf die Welt losgelassen. Wir sind die Hauptverzehrer seiner Früchte und darin Hauptsünder der Erde.“
Es geht weiter: persönliche Verantwortung wahrnehmen, Wissen weitergeben und aufklären, politisch achtsam wählen.
“Neuer Lebensstil ist gefordert.“ Umweltkatastrophen werden als (hoffentlich) heilsame Schocks angesehen.
„Sich des Schattens bewusst sein wird zum paradoxen Lichtblick der Hoffnung….Das Licht leuchtet nicht wie das der Utopie, aber seine Warnung erleuchtet uns den Weg- zusammen mit dem Glauben an Freiheit und Vernunft.“
„….nicht mehr die überschwängliche Hoffnung auf ein irdisches Paradies, aber die bescheidenere auf eine Weiterwohnlichkeit der Welt und ein menschenwürdiges Fortleben unserer Gattung auf dem ihr anvertrauten, gewiss nicht armseligen aber doch beschränkten Erbe.“
Jo, dä hets schon denn gseh und mir si no kei Schritt wiser. Äs si nid die andere, äs si mir wo mit chline Schrittli, mit Zämeha und äs bitzeli über ä Nasespitz useluege öppis chöi bewirke.
So, jetz hoffi, dass ou du chli is Nochedänke bisch cho und ou chli Fröid hesch dranne, dass nid alleini bisch mit dim Gloube und Wärke für nä, für alli, läbenswärti Wält.
Merci, dass du dir Zyt gno hesch und wenn möchtisch chasch mire Muetter ä chlini Rückmäudig gä, de gseht si, dass ou anderi z gliche am Härze hei und denn wird’s äbe ä chlini Wiehnachtsgschicht.