Anna Klassen, 19.04.2018
Damit habe ich nicht gerechnet
dass
ich mit 50 plus
werd anfangen zu dichten.
Es gar nicht geht ohne PC und Internet.
Das Unterrichten wird mein Fach,
Grammatik, die zum Gähnen bringt.
Die Menschen ganz schön nerven können.
Bequemlichkeit mich immer öfter kriegt.
Die Einsamkeit nicht weiter stört
solange Bücher in Beschlag nehmen.
Ich kaum noch gehe aus dem Haus
ohne das wichtigste Notizheft
genannt Terminkalender
und ohne Handy in der Tasche.
Wenn mir der Spiegel ins Gesicht
die Falten unverfroren zeigt,
die Frage mich ergreift:
Wie wohl das Leben ohne Alter wäre?
Ne Maus müsste man sein
auf die man einfach klickt
und alles löscht, was nicht gefällt.
Da kommt mir etwas in den Sinn.
Als ich noch war ein kleiner Fratz,
ein Lieblingsspiel war Puste-fix.
Genau das mach ich jetzt.
Ich blase sie hinaus
die kleinlichen Gedanken,
schaue wie sie tanzen,
der Frühlingswind sie wandelt
und weiterfliegen lässt.
Er streichelt mich ganz nebenbei
und still bemerke ich
wie ‘s denkt und fühlt in mir:
Es ist gut so wie es ist.
Am Leben ist ja niemand schuld,
nimm es nicht zu persönlich.