Santi Niggi Näggi

Elisabeth Büchel Neuhold, 16.11.2017

123rf.com / Evgeny Atamanenko
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„Also meine Herren,“, dann erzählen Sie mir bitte genau, wie es zu den genannten Vorwürfen…. „ Huwiler schielt auf seine Notizen und liest vor, „Sachbeschädigung, Diebstahl und Kindsmisshandlung… kommen konnte. Ausserdem sehe ich hier noch ein Parkvergehen.“

Die Situation erinnert mich an damals, als wir im engen Büro vom Landjäger Oberholzer sassen nach der Spritzfahrt mit Onkel Sepps Manta. Der Bruno und ich. Oberholzer kniff die Augen zusammen und wollte den genauen Tathergang wissen. Bruno schwieg. Ich erzählte. Oberholzer tippte mit den beiden Zeigefingern auf der Schreibmaschine, fluchte zwischendurch und rief stopp, wenn er einen Schreibfehler mit Tippex korrigieren oder eine Fliege mit einer zusammengerollten Zeitung plattschlagen musste.

Heute, ein paar Jahrzehnte später, sitzen wir einem übermüdeten, jungen Polizisten namens Huwiler gegenüber. Er wirkt etwas ungeduldig, ich glaube, er wollte gerade Feierabend machen. Ich trage noch immer den roten Mantel und die weissen Handschuhe, Brunos Gesicht ist mit Russ beschmiert, sein schwarzer Umhang liegt zusammengeknüllt auf seinen Oberschenkeln. Huwilers Finger rasen über die Tastatur, während wir unsere Personalien angeben. Dann schaut er uns an, unterdrückt ein Gähnen und tippt seine Fingerkuppen aufeinander.

Bruno verschränkt die Arme, stiert trotzig vor sich hin, beisst die Zähne zusammen und schürzt die Lippen, so dass seine Schnurrbarthaare abstehen. Wie immer in solchen Situationen rede ich.

„Ich habe schon von Anfang an geahnt, dass das nichts wird. Ich hätte nicht mal meine Intuition bemühen müssen. Lediglich meine Menschenkenntnis. Und in diesem Fall meine Kenntnis über Bruno. Und den kenne ich schon lange, gell Bruno. Er ist schliesslich mein bester Kumpel. Wir kennen uns schon seit der Primarschule, sind zusammen durch Dick und Dünn gegangen und so. Auch in die Pfadi. Jetzt spielen wir zusammen in der Seniorenmannschaft des FC Bronschhofen. Er im Sturm, ich seit meiner Knieoperation auf der Ersatzbank. Nach dem Training trinken wir ein, zwei Bier im Clubhaus. Seit Brunos Frau, die Renate, ausgezogen ist, sind es manchmal auch ein paar mehr. Er hat ja keine Eile mehr, nachhause zu kommen und ich muss ihn ein wenig ablenken.“

„Kommen Sie bitte zur Sache!“, unterbricht mich Huwiler.

„Ja eben, die Sache ist die, dass an einem solchen Abend, nach dem Training alles angefangen hat. Unser Trainer, also der Baumgartner, hat gefragt, ob jemand Lust hätte, dieses Jahr klausen zu gehen. Der Verein sei angefragt worden, ob sie einen Samichlaus stellen würden. Der Männerchor habe keine geeigneten Kandidaten gefunden und die Stelle des Nikolaus sei im Dorf leider seit zwei Jahren vakant, was von den jungen Müttern sehr bedauert würde. Im Nachhinein kann ich nicht beurteilen, ob es dem Stichwort „junge Mütter“ oder Brunos leicht -sagen wir mal - verkrampften Verhältnis gegenüber dem  Männerchor zuzuschreiben war. Der Steffen, also der Dirigent vom Männerchor, hat den Bruno kürzlich darauf aufmerksam gemacht, dass seine Stimme eher für den Gröler hinter dem Tore als für den Tenor des Brunnen vor dem Tore geeignet sei. Das hat er bis heute nicht ganz verwunden, gell Bruno. Ausserdem hat der Franz an dem Abend einige Kafi Fertig mit Nussgipfeln spendiert, weil er Grossvater geworden ist. Warum auch immer, jedenfalls ist Brunos Hand reflexartig in die Höhe geschossen und mit einem lauten „Ja, wir sind dabei!“ auf meiner Schulter gelandet. Bevor ich etwas erwidern konnte, hat er eine Runde Büezer Bier bestellt, um auf die bevorstehende Mission anzustossen.“

 „Wenn ich Sie richtig verstehe, standen Sie unter Alkoholeinfluss, als Sie sich zur Tat entschlossen?“

Bruno springt vom Stuhl und stützt sich mit weit gespreizten Fingern auf den Tisch des Polizisten. „Tat!? Was für eine Tat? Wir haben lediglich gemacht, was wir unserer Tradition schulden und von Alkoholeinfluss redet man erst, wenn jemand besoffen ist, aber nicht nach einem Feierabendbier.“ Huwiler tippt ungerührt weiter und fordert mich auf, meinen Bericht fortzusetzen, wenn möglich etwas weniger ausführlich und bitte sachlich. Bruno setzt sich schnaubend und verschränkt wieder seine Arme vor der Brust.

„Das Kostüm haben wir bei der Rosi, das ist die Frau vom… na egal … so gegen achtzehn Uhr geholt. Sie hat uns beim Ankleiden geholfen und uns ein wenig geschminkt. Wir haben vereinbart, dass der Bruno den Schmutzli macht und ich den Samichlaus. Das war von Anfang an klar. Schon ein paar Wochen vorher, als wir angestossen haben im Clubhaus, haben wir das geregelt. Im Auto haben wir dann den Zeitplan studiert, die Rosi hat pro Familie eine halbe Stunde eingeplant. Wir haben abgemacht, dass ich spreche und der Bruno nur nickt. Oder brummt. Oder nickt und brummt. Dann habe ich noch ein wenig geübt, meine Stimme zu vertiefen, also mit tiefer Stimme zu sprechen und wir sind zum ersten Einsatz gefahren. Vor der Haustüre standen drei Säckli bereit und ein Zettel. Das war bei der Familie, wie heissen die noch gleich, Bruno?“

„Kramer.“

„Ja, genau Kramer. Deutsche. Wohnen noch nicht lange im Dorf. Den Zettel habe ich dann in das goldene Buch gelegt. War sauber geschrieben, tip top, mit dem Computer. Also bei den Kramers ist noch alles gut gelaufen. Die haben drei nette Kinder. Ich habe ihnen gesagt, sie sollten ihr Zimmer besser aufräumen, die Hausaufgaben schneller erledigen und solche Sachen. Dann haben sie ihr Sprüchlein aufgesagt und die Mama wollte noch ein paar Fotos machen. Der Kramer hat uns vor der Haustüre noch einen Kornbrand offeriert und ein Nötli zugesteckt. Ist zwar nicht so unsere Sache, also der Kornbrand, gell Bruno. Der Kramer kommt nächstens mal ins Training, hat auch Fussball gespielt in Oberpfronten.
Nach unserem ersten Einsatz waren wir guter Dinge und sind dann zur Familie Hess gefahren. Der Kleine wollte um keinen Preis meinen Bischofsstab halten, das hat mich etwas aus dem Konzept gebracht. Gut, Bruno war schon verärgert als wir schwitzend im dritten Stock angekommen sind, nachdem wir zwei Fahrräder hinauftragen mussten und einen Hamsterkäfig. Zudem haben wir keinen Zettel bei den Geschenken gefunden und  mussten improvisieren. Hausaufgaben, Zimmer aufräumen ect.ect. Der Vater hat uns das leider etwas übelgenommen und uns im Gang angezischt, er hätte noch gar keine schulpflichtigen Kinder und die Zimmer seien die Sache der Mutter. Kein Schnaps, kein Nötli. Den Zettel haben wir dann im Treppenhaus gefunden.“

„Was ist bei Familie Kuster Lanter passiert?“ Huwiler wirkt leicht gereizt.  Erst jetzt bemerke ich, dass er schon eine Weile nichts mehr in sein Protokoll getippt hat und die Hände verschränkt hält.

„Selbstverständlich, die Sache! Also die Sache ist die, dass Brunos Laune zu dem Zeitpunkt, als wir bei Familie  Kuster Lanter geklingelt haben, schon einen ersten Tiefpunkt erreicht hatte. Zudem muss man berücksichtigen, dass wir nichts gegessen hatten, dass die verflixten Kunstbärte kratzten und dass wir unter den dämlichen Perücken und den Mänteln wie blöd schwitzten. Wir sind dann zum Tankstellenshop gefahren und haben uns ein Sandwich gekauft. Auf dem Parkplatz haben sich noch zwei Teenager über uns lustig gemacht. Der eine, ich glaub fast das war der Bub vom Baumgartner, hat darauf bestanden, uns noch ein Sprüchli aufzusagen.
`Nikolaus mit deinem kleinen Säckli, gib mir doch auch ein Zigi-Päckli.
Und Schmutzli, dein Bart ist recht beschissen, so nun könnt euch verpissen.`
Das hat meinen Kollegen, den Bruno, recht provoziert, gell Bruno.  Es war vielleicht ganz gut, dass der kleine Baumgartner und sein Kollege, der noch blöd gelacht und uns den Stinkefinger gezeigt hat, schnell Gas gegeben haben mit ihren Mofas. Dann hat der Bruno noch eine geraucht und wir sind zur Familie Kuster gefahren und haben, wie gesagt, an der Tür geklingelt. Da ist ewig lange keiner an die Türe gekommen. Besser gesagt keine. Die Familie Kuster Lanter ist, wie sie vielleicht wissen, na ja also, wie soll ich sagen… Also der Bruno hat halt so seine Vorbehalte, wenn da zwei Mütter … Jedenfalls hab ich ihm nochmal eingebläut, nichts zu sagen und halt nur zu brummen. An der Haustüre klebten drei Kuverts. In dem einen war ein Zettel: Lieber Nikolaus, auch du ziehst hier die Schuhe aus! Worauf der Bruno drauf bestanden hat, dass ihn das nichts angehe. In dem zweiten steckte ein Zehnernötli. Zehn Franken für zwei Personen! Für eine halbe Stunde! Ich meine, das gibt eine Mannstunde. Wir opfern hier schliesslich unsere Freizeit im Dienste der Pädagogik! Also echt jetzt! Na gut, es gibt halt solche und solche. Aber was solls … wo war ich? Ah, die Kuverts. Also im dritten Umschlag waren dann unsere Anweisungen in so einer kugeligen Frauenschrift und jeder Menge Ausrufezeichen. Wenn sie das als Beweismittel brauchen, ich habs noch im Auto.“

„Nein danke. Fahren sie fort.“ Huwiler schaut auf die Uhr.


„Also da stand folgendes: Sprechen Sie nicht zu laut. Erklären Sie, dass die Samichlausfrau heute leider keine Zeit hat, aber nächstes Jahr bestimmt persönlich vorbeikommt. Berühren sie die Kinder nicht. Lassen Sie sämtliche Utensilien männlicher und katholischer Machtdemonstration draussen. Stab, Rute, Sack, Glocke. Nehmen sie bitte ihre Bärte ab.
Und dann sollten wir auch noch erklären, warum es keine Schokolade im Säckli hat, was wir uns ja selber auch nicht erklären konnten. Der Bruno meinte noch, die können uns mal, die lassen wir aus und wollte gerade ins Auto einsteigen, als die Türe geöffnet wurde. Ich habe dann die Schuhe ausgezogen, aber der Bruno machte keine Anstalten. Die Kuster oder die Lanter, halt eine von den beiden, wollte uns tatsächlich nicht hineinlassen und da ist es halt zu einem kleinen, sagen wir mal Disput gekommen. Zunächst hat sich der Bruno recht zurückgehalten, hat nur mit der Glocke herumgefuchtelt und gebrummt. Woraufhin die andere – Mama – und zwei Mädchen an die Türe gekommen sind. Eines wollte schliesslich wissen, warum die bösen Männer so böse seien und hat auch noch angefangen zu flennen. Da ist dem Bruno der Kragen geplatzt und … na ja, er hat halt etwas gegen Lesbenweiber, das hat er dann auch gesagt. Und dann hat er noch gesagt, dass er jetzt seinen dicken Sack und den langen, strammen Stab mitnimmt und sie selber schauen sollen, wie sie ohnedies zurechtkommen. Dann ist er ins Auto gestiegen und rückwärts aus der Ausfahrt geschossen. Ich hab schon gesehen, dass er dabei dieses Leuchtrentier umgefahren hat. Aber Sie, der hätte mich glatt stehenlassen, wenn ich nicht blitzartig eingestiegen wäre. Glauben Sie mir, ich hab mir da schon vorgenommen, mich gelegentlich entschuldigen zu gehen, das habe ich dem Bruno auch gesagt, gell Bruno! Man lebt ja schliesslich in einem Dorf und meine Frau schwört auf die Pilatesstunden von der Kuster. Ich hätte ja eh nochmals vorbeigehen müssen, denn als wir ein wenig später bei Englers geklingelt haben,  musste ich feststellen, dass ich meine Schuhe hab stehen lassen.“

„…. Beim Rückwärtsfahren, Weihnachtsdekoration, Klammer Rentier, Klammer geschlossen, umgefahren und ignoriert.“ Huwiler tippt konzentriert und zieht die Augenbrauen zusammen. Dann entschuldigt er sich flüchtig, liest eine Nachricht auf seinem Smartphone und runzelt die Stirn. Bruno richtet sich auf, spreizt die Beine weit voneinander und stützt sich mit den Händen auf den Knien ab. Der Umhang fällt zu Boden.  Ich brauche meinen Kollegen nur kurz anzuschauen und er sinkt wieder in seinen Trotzmodus zurück.

„Gut,“, fährt Huwiler weiter, „dann sind Sie also zu Familie Engler gefahren. Hier haben wir  …. Moment mal…. Aha: Diebstahl und Übergriff. Können Sie mir sagen, wie es zu diesen Vorwürfen gekommen ist. Bitte möglichst kurz fürs Protokoll. Sollte es zu einer Anklage kommen, können Sie dann etwas detailierter Auskunft geben.“

„Englers, die wohnen vielleicht nobel. Hätte gar nicht gedacht, dass es sowas gibt in unserem Dorf. Ich meine von aussen sieht das Haus ja gar nicht mal speziell aus. Wo arbeitet der Engler eigentlich? Weisst du das Bruno?“

Bruno reagiert nicht. Huwiler atmet lange und hörbar aus.

„Diebstahl, sagen Sie? Also von Diebstahl kann hier überhaupt nicht die Rede sein. Das ist eine total irreführende Definition des Sachverhalts, gell Bruno.“

„Und was ist mit dem IPad, das wir in dem Jutesack gefunden haben?“

„Was können wir denn dafür, wenn auf dem Zettel gestanden hat: Bitte IPad wegnehmen. Ich meine, früher mussten die Samichläuse auch Nuggis und Stofftiere konfiszieren, oder? Das Problem war vielleicht, dass sich die Englers nicht abgesprochen haben. Offenbar hat die Mutter den Zettel für uns geschrieben und der Vater hat dann ganz überrascht getan. Er hat sich dann auch eingemischt in unsere Nummer und gesagt, nein, nein Jeffry, der Samichlaus nimmt dir das Ipad sicher nicht weg, das darf der gar nicht. Tja, was hätten wir da machen sollen? Die Mutter hat uns hinter seinem Rücken vehement zugenickt und beide Daumen hochgehalten. Das hat den Bruno halt irgendwie bestärkt und er hat sich dann entgegen unserer Abmachung doch zu Wort gemeldet und hat gesagt: Doch, das darf er. Gib her! Und gebrummt hat er auch. Der Kleine wollte das Tablet aber nicht hergeben und hat es festgehalten. Schliesslich hat Bruno es ihm aus der Hand gerissen und in seinem Sack verschwinden lassen. Mutter Engler hat zufrieden genickt und Bruno zugezwinkert. Der Kleine hat geschrien. Engler ist ziemlich wütend geworden und hat etwas von Polizei und Anwalt geschwafelt. Dann hat der Kleine angefangen an Brunos Mantel zu zerren, ist auf dem Säckli mit den Nüssen herumgetrampelt und hat mit Mandarinen um sich geworfen. Also das mit der Vase, das können Sie dann nicht uns anhängen, schreiben Sie das grad auf, dass das klar ist. Ich kann Ihnen versichern, der Goof hat sich aufgeführt wie ein Irrer, so was habe ich noch nie gesehen. Wie ... ja also wie ein Säuli beim Metzger! Der Mutter war es dann langsam auch nicht mehr recht, das habe ich genau gemerkt. Wie gesagt, ich habe gute Menschenkenntnis. Sie wollte das Kind beruhigen. Der Samichlaus meint es doch nur gut mit dir, hat sie gesagt. Du bekommst bestimmt ein neues IPad, noch ein viel Besseres. Aber der hat nicht auf seine Mama gehört. Dann hat der Bub dem Bruno die Rute so blitzartig weggenommen, dass der gar nicht reagieren konnte und ist damit auf seine Mutter los. Ich bin sicher, der hätte ihr ein paar auf den Hintern gegeben, wenn der Bruno nicht dazwischengefahren wäre. Ganz sicher! Jedenfalls bin ich der Überzeugung, mein Kollege hat das einzig Richtige getan. Das ist meine Meinung.“
„Und was hat er genau getan?“, fragt Huwiler.
„Na, er hat dem Bengel eine runtergehauen. Eine Ohrfeige, verstehen Sie. Zack. Und dann war Ruhe. Zumindest für einen kurzen Moment. Dann haben alle durcheinander gebrüllt. Der Kleine ist heulend zu seiner Mutter gerannt, diese hat ihren Ehemann beschimpft. Der Ehemann hat uns mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht und zum Telefonhörer gegriffen. Der Bruno hat geflucht und ich dachte nur noch eins: Lass uns hier verschwinden. Das haben wir dann auch getan. Nur leider ist Brunos Auto nicht angesprungen, welches wir dummerweise neben dem Verkehrsberuhigungsblumentopfdings abgestellt haben.
Den Rest kennen Sie.“
„Mhmmm,“ murmelt Huwiler. Sein Zeigfinger tippt heftig auf die Maus. Er schliesst das Dokument und fährt den PC herunter. Dann schaut er erneut auf sein Handy. Er verschränkt die Arme und schaut uns lange an, wobei er die Lippen zu einem Kussmund spitzt und hin und her bewegt.
Schliesslich meldet sich Bruno: „Sind wir jetzt fertig oder was?“
„Sie haben zwei Tage Zeit, die Sache in Ordnung zu bringen. Im besten Fall können Sie sich mit den Betroffenen einvernehmlich einigen. Sollte dies nicht der Fall sein, kommt es allenfalls zu einer Anzeige. Dann sehen wir uns nochmals. Holen Sie ihre Schuhe, bringen Sie das IPad zurück und ersetzen Sie das Rentier. Ah ja, und ihr Kostüm können Sie gleich hierlassen, damit sie nicht noch auf dumme Ideen kommen. Wie ich gerade von meiner Frau erfahre, wartet sie mit den Kindern schon über eine Stunde auf den Samichlaus.“ Er steht auf und ruft ins Nebenzimmer: „Hannes, ich habe noch einen Spezialeinsatz für dich!“ Dann weist er uns zum Ausgang. „Und Sie meine Herren, sind hiermit entlassen.“

Als wir den Polizeiposten verlassen, fährt ein Kollege vom Huwiler mit dem Polizeiwagen vor. Er öffnet die Autotür und fordert zwei junge Burschen auf, auszusteigen. Diesmal bin ich mir sicher, der eine ist der junge Baumgartner. Zum ersten Mal an diesem Abend hellt sich Brunos Miene etwas auf. „Gehen wir noch auf ein Bier!“ meint er und seine eine Hand landet mit einem schweren Schlag auf meiner Schulter während er die andere mit gestrecktem Mittelfinger den beiden Jungs entgegenhält.

Elisabeth Büchel Neuhold Okt 17

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